An zwei Tagen waren heuer wieder - in acht Gruppen - die Tauplitzer Sternsinger in Tauplitz-Ort wie auch auf der Tauplitzalm unterwegs, um den Segen der Heiligen Drei Könige zu übermitteln und für Kinder in Not weltweit zu sammeln. Am Ende ergab sich der stolze Betrag von 6.042 €, ein Spendenergebnis, das zu den besten der letzten Jahre zählt.
Im Gottesdienst am Festtag der Erscheinung des Herrn dankte Diakon Franz Mandl unter starkem Beifall der Kirchenbesucher den Kindern, ihren Begleitpersonen, den Essens-Gastgebern und dem bewährten Organisationsteam um Monika Schink und Evelyn Stieg herzlich für ihre Mühen, die sich auch in diesem Jahr wieder gelohnt haben.
Drei Tage währte das Besuchsprogramm einer 18-köpfigen Delegation der Bad Mitterndorfer Partnergemeinde Iklad in der alten Heimat. Am Sonntagmorgen, dem 10. Dezember, fand ein gemeinsamer Gottesdienst in der Pfarrkirche Tauplitz statt, Ausdruck der Versöhnung zwischen den einst durch ihre Religionszugehörigkeit entfremdeten katholischen und protestantischen Bevölkerungsgruppen.
Diakon Franz Mandl begrüßte die ungarischen Gäste auf das herzlichste, an ihrer Spitze den amtierenden Bürgermeister József Ungi und den Sprecher der deutschstämmigen Iklader, Josef Mayer. Sein Willkommensgruß galt aber auch dem Bad Mitterndorfer Vizebürgermeister Herbert Hansmann, der Tourismus-Referentin Mag. Verena Hrabanek-Pircher sowie dem Initiator der Partnerschaft, dem Tauplitzer Alt-Bürgermeister Peter Schweiger.
Gerne hätte man, so Franz Mandl, einen ökumenischen Gottesdienst gefeiert. Leider war dies wegen eines Terminengpasses des evangelischen Pfarrers Dr. Beermann nicht möglich. In seiner Predigt ging Mandl kurz auf die leidvolle Vorgeschichte der Partnerschaft ein, die Vertreibung vieler Tauplitzer Familien, die sich zum Protestantismus bekannten, unter Kaiserin Maria Theresia nach Siebenbürgen.
In der heutigen Zeit solle man nicht mehr das Trennende suchen, sondern den gemeinsamen Glauben von Katholiken und Protestanten in den Vordergrund des friedvollen, auf Respekt und Toleranz beruhenden Zusammenlebens stellen. Diese Gemeinsamkeit würde im überwiegend katholischen Tauplitz vorbildlich praktiziert, ein Verdienst nicht zuletzt des auf Aussöhnung der Religionsgemeinschaften bedachten Alt-Pfarrers Anton Decker.
In Würdigung des verstorbenen Pfarrers legten nach dem Gottesdienst Bürgermeister Ungi und Josef Mayer am Gedenkstein Deckers vor der Kirche einen Kranz nieder. Mit einem Gemeinschaftsfoto vor der Pfarrkirche schloss eine denkwürdige Feier.
„Im Kreuz ist Heil, ist Hoffnung, Leben!“ Wegekreuze und Marterl sind Zeichen christlichen Glaubens und der Volksfrömmigkeit, aber auch ganz persönliche Erinnerungsmale an liebe Verstorbene. Ein solches Kreuz, nach 60 Standjahren am Stubenbach nahe der Gnanitzalm gealtert und zerfallen, wurde Anfang September von den beiden Pfarrgemeinderatsmitgliedern Max Schranz und Josef Tassati, tatkräftig unterstützt von Franz Kreuzer vlg. Lurger, komplett neu erstellt. Direkt am Gnanitzweg, am nordöstlichen Ausgang der Alm, hat das schön bemalte Marterl jetzt einen neuen, gut sichtbaren Platz gefunden.
Am 14. Oktober fand jetzt bei schönstem Herbstwetter die Segnung des Marterl durch Diakon Franz Mandl statt. Nach einer kurzen Eröffnung durch den Almobmann Anton Leonhardsberger ergriff Max Schranz das Wort. Er konnte eine stattliche Zahl von Gästen begrüßen, darunter die Tochter des Verstorbenen, Luise Maierl geb. Neuper und Forstdirektor Florian Gritsch. Gemeinsam mit dem Zeitzeugen und Alt-Almobmann Franz Kreuzer schilderte Schranz das Unfallgeschehen vom September 1963.
Max Neuper, vlg. „Köberl Max“, war ausgebildeter Forstfacharbeiter. Uneigennützig wollte er nach Feierabend einem Arbeitskollegen, der Brennholz benötigte, beim Fällen einer alten, am Stubenbach stehenden Buche behilflich sein. Der große Baum drehte sich aber falsch, stürzte krachend zu Boden und erschlug den darunter arbeitenden Max. Eilig aus Bad Mitterndorf ärztliche herbeigerufene Hilfe kam zu spät.
Auf dem Marterl mit einem Bildnis des tödlich Verunglückten ist zu lesen: „Im Wald wurd er geboren, der Wald, der gab ihm Brot. Der Wald war seine Heimat, der Wald war auch sein Tod.“ Und weiter: „Ein stilles Gebet, ein kurzes Gedenken, kannst Du Wanderer mir schenken!“ Gesanglich umrahmt wurde die Einsegnung vom „Zlemer Dirndl Trio“, den Tauplitzer Kirchenchor-Sängerinnen Monika Schink, Hermine Kanzler und Dagmar Kolb.
Max Schranz bedankte sich am Ende der würdigen Feier bei Hans Purkard für die Gestellung des Blechdachs und bei Markus Tassati für den Druck der Votivtafel. Abschließend traf man sich zu einer Agape in der nahen Hechlhütte, wo man bei Wirtin Vefi auch des kürzlich verstorbenen Tauplitzer Hoteliers Horst Hechl gedachte.
Text: Ullrich Sperber
Fotos: Gerhard Steigenberger
Die Pfarrkirche war reich mit Erntegaben geschmückt, als der neu bestellte Pfarrer Dr. Wladyslaw Zdeb am zweiten Oktobersonntag seine erste Sonntagsmesse in Tauplitz zelebrierte. Da der Erntedank-Gottesdienst keine strengen liturgischen Vorgaben kennt, nutzte der Pfarrer die Gelegenheit, vom Mittelgang aus mit den in den ersten Bankreihen versammelten Kindergarten- und Schulkindern ausgiebig ins Gespräch zu kommen. Er tauschte sich mit ihnen zwanglos aus über die Inhalte ihrer mitgeführten Erntekörbe, über den Sinn der Erntedankfeier, ganz allgemein auch über die verschiedenen Ausstattungsgegenstände der Pfarrkirche.
Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst im Wechsel von den Kindern unter der Regie ihrer Religionslehrerin Beate Mandl an der Gitarre und dem gewohnt souverän auftretenden Tauplitzer Kirchenchor. Am Ende der Feier bestand Gelegenheit, sich gegen eine freiwillige Spende mit einem Glas echt Tauplitzer Bio-Marmelade zu bedienen, hergestellt von der Frauengemeinschaft um die Messnerin Monika Schink aus vollreifen Früchten aus „Pfarrers Garten“. Von dem Angebot wurde reichlich Gebrauch gemacht; der Erlös fließt der Instandhaltung der Pfarrkirche zu.
Bei idealem Reisewetter fand der heurige Pfarrausflug statt. Ziel war die landschaftlich reizvolle Weststeiermark. Begleitet wurde die Reisegruppe vom neuen Pfarrer, Dr. Wladyslaw Zdeb, und von Diakon Franz Mandl. Nach einem opulenten Frühstück in der Stiftstaverne des ältesten Zisterzienserklosters der Welt, des Stifts Rein nahe Graz, feierte man die von Pfarrer Zdeb zelebrierte „Wallfahrermesse“ in der Marienkapelle der barocken Stiftskirche.
Einer kurzen Besichtigung der Stiftskirche und einem Rundgang durch das historische Klostergelände folgte die Fahrt in das weststeirische Preding. Hier bestieg man den historischen Schilcherland-Flaschenzug, benannt nach dem „Wunderdoktor“ Höllerhansl. Er war bekannt für seine Diagnosen aufgrund von Urinproben, die seine Patienten im Zug in Flaschen mitführten.
Unter Volldampf der alten Lok und unter musikalischer Begleitung durch einen temperamentvollen Harmonikaspieler ging die Fahrt durch Wälder und Wiesen nach Stainz, unterbrochen durch eine kulinarische Rast mit frischem Sturm und Brezeln am Haltepunkt Krobath.
Im Bahnhof Stainz genoss man in der „Meierei“ bei angenehmen Temperaturen im Freien ein dreigängiges Mittagsmahl. Derart gestärkt, bestand Zeit für einen Bummel durch das schmucke Erzherzog Johann-Städtchen Stainz. Nächstes Reiseziel war der Erlebnisbauernhof Farmer-Rabenstein im nahen Bad Gams, wo man das Pressen frischen Kernöls beobachten und allerlei Köstlichkeiten rund um den steirischen Kürbis verkosten konnte. Nach einer erlebnisreichen Reise ließ man am frühen Abend den Tag beim Grabenwirt in Irdning bei guter Laune ausklingen.
Die traditionelle Bergmesse an Mariä Himmelfahrt auf der Tauplitzalm war ein großer Erfolg. Bei schönstem Sommerwetter fand sie erstmals nicht am Werner Bankerl über dem Steirersee, sondern direkt an der Dreifaltigkeits-Kapelle statt. Diese feierte nämlich heuer den 60. Jahrestag ihrer Benediktion. Wie immer wurde der Gottesdienst mit Kräuterweihe, zelebriert von Diakon Franz Mandl, von der Tauplitzer Trachtenkapelle feierlich musikalisch umrahmt. Der Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, Heiner Maschke, die neu gewählte Bad Mitterndorfer Bürgermeisterin Veronika Grill und Anneliese Hierzegger von den Tauplitzer Kräuterfrauen richteten Grußworte an die zahlreich erschienen Gäste, darunter auch viele Urlauber.
Am Tag der Kirchweihe feiert Tauplitz traditionell das jährliche Pfarrfest im schönen Pfarrgarten. Leider spielte heuer der Wettergott nicht mit. Dies tat aber der guten Stimmung im bis auf den letzten Platz gefüllten Zelt keinen Abbruch. Wie immer, sorgten fleißige Helferinnen und Helfer für ausgezeichnete Speisen und süffige Begleiter. Zur guten Stimmung trug nicht zuletzt ein gemischtes „Kammerorchester“ aus dem Ausseer Land bei, das in dieser Besetzung seine gelungene Premiere in Tauplitz feierte. Text und Foto: Ulrich Sperber