Heute feiern wir Palmsonntag, wir feiern also, dass Jesus gemeinsam mit seinen Jüngern in Jerusalem eingezogen ist. Die Menschen bejubelten ihn und winkten ihm mit Palmzweigen zu.
Die Frage, die sich hier stellt, wollte Jesus das eigentlich? Wollte Jesus im Mittelpunkt stehen? Aus anderen Erzählungen der Bibel wissen wir, dass Jesus meistens gar nicht recht war. Selbst wenn Jesus Wunder vollbracht hat, hat er immer darum gebeten, dass es nicht weiterzählt wird. Jesus hat also nicht sich ins Zentrum gestellt, sondern Gott.
Wenn wir also heute hören, dass Jesus von allen bewundert wird, können wir uns vorstellen, dass er vielleicht nicht nur glücklich darüber war. Vielleicht hat er aber die Aufmerksamkeit bewusst genutzt, um Gott in den Mittelpunkt zu stellen.
Am Gründonnerstag denken wir daran, wie Jesus mit seinem Freunden, den Jüngern, das letzte Mal gemeinsam gegessen hat. An diesem Abend sollte ihn sein Freund Judas auch verraten.
Bereits zuvor hatten viele Menschen etwas gegen Jesus, sie suchten ihn und wollten ihn töten. Judas half ihnen dabei, weil er ihnen erzählte, wo Jesus war. Aber warum wollten sie ihn eigentlich töten?
Jesus war sehr beliebt bei den Menschen, er erzählte ihnen von einem liebevollen Gott, von einem Gott, der vielen der Schriftgelehrten fremd war. Jesus hatte auch kein Problem, mit ihnen zu diskutieren und so auch einmal gegen den Strom zu schwimmen. So sammelte er natürlich nicht nur Freunde, sondern auch viele Feinde. Je beliebter Jesus wurde und je mehr Menschen sich ihm anschlossen, desto größer wurde ihr Hass. Bis sie schließlich beschlossen, Jesus zu töten.
Heute am Karfreitag gehen wir der Frage nach, ob Jesus einsam war. Am Sonntag haben wir gehört, wie Jesus von den Menschen bejubelt wurde, wie er im Mittelpunkt gestanden ist. Gestern dann ein ganz anderes Bild, denn nur, weil Jesus viele Freunde hatte, heißt es nicht, dass Jesus keine Feinde hatte, ganz im Gegenteil.
Wie aber ging es Jesus damit, war er einsam? Aus Erzählungen rund um Jesus wissen wir, dass er sich immer unter Menschen begab. Er hat mit ihnen geredet, ihnen zugehört und mit ihnen gegessen. Vor allem mit denen, mit denen keiner essen oder reden wollte oder denen keiner zuhörte. Und Jesus predigte auch immer von der Liebe und dem Vertrauen auf Gott.
Heute erleben wir aber auch einen ganz anderen Jesus. Er wird zum Tod verurteilt und ans Kreuz genagelt. Als er dann da hängt und sein Leiden erträgt, spricht er den Satz "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" In diesem Moment fühlt sich Jesus also verlassen, allein und vermutlich auch einsam. Sogar Gott hat ihn verlassen, so glaubt er. Aber es gibt Hoffnung, wie uns die nächsten Tage zeigen werden...
Gestern haben wir gehört, wie Jesus am Kreuz stirbt. Er ist alleine und unter großen Schmerzen nimmt er sein Schicksal an und das, obwohl er unschuldig ist. Aber warum musste Jesus dann sterben?
Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten. Wir Christen glauben daran, dass Jesus für uns gestorben ist, auch wenn er unschuldig war, hat er all die Fehler von uns Menschen auf sich genommen und hat unsere Strafe, stellvertretend für uns, über sich ergehen lassen.
Vielleicht kann man das mit einem guten Freund vergleichen, der für euch ins Gefängnis geht, wenn ihr z.b. etwas gestohlen habt. Er weiß genau, dass nicht er, sondern ihr etwas gestohlen habt und doch sagt er der Polizei, dass er es war um euch zu schützen, auch wenn dafür er ins Gefängnis gehen muss. Jesus will genau der Freund sein, der das für uns macht.
Durch seinen Tod hat er uns auch den Weg der Auferstehung und des Lebens nach dem Tod gelegt, dazu aber morgen mehr...
Wir dürfen uns freuen, Jesus ist auferstanden. In der Nacht von gestern auf heute feiern wir, dass Jesus den Tod besiegt hat und auferstanden ist. Aber was bedeutet Auferstehung eigentlich?
Wir Christen glauben, dass wir nach dem Tod auferstehen, also nicht tot bleiben, sondern ein neues Leben bei Gott bekommen. Der Erste, der den Tod somit besiegt hat und auferstanden ist, ist Jesus.
Diese Auferstehung ist ganz wichtig, denn sein Tod ist nicht das letzte. Er, der unschuldig sterben musste, wurde von Gott wieder zum Leben erweckt. Er hat somit den Tod besiegt und uns gezeigt, Gott ist stärker als der Tod.
Wenn es also heute heißt "Jesus, der Herr ist auferstanden" dürfen wir uns freuen. Den, mit ihm, dürfen auch wir auferstehen. Der Tod ist somit auch für uns nicht das Ende, sondern der Anfang. Der Anfang eines neuen Lebens bei Gott.